IN EIGENER SACHE: #AD, WERBUNG, SPONSORED POSTS

DAT KOST NIX

Worüber ich hier blogge..habe ich schon auf der Startseite meiner Website www.gabrielekalmbach.de erklärt. Aber weil nun unter Insta-Influencern, Youtubern und Bloggern große Unsicherheit herrscht, was erlaubt ist und was nicht, was als Werbung gekennzeichnet werden muss und was nicht, ist es auch hier an der Zeit, klarzustellen, was ich tue: nämlich Reisetipps für Frankreich und Baden-Württemberg und eigene Salatrezepte bloggen, und dabei gebe ich auch schon mal Einkaufs- oder Lesetipps und verlinke zu den Winzern und Weinbars, Hotels, Restaurants oder Geschäften.

BOAH. FASSUNGSLOSES STAUNEN

Geld spielt keine Rolle. Bezahlte Kooperationen gibt es auf meinem Blog nicht, auch keine Empfehlungen für Produkte oder Bücher, die ich nicht selbst gekauft habe, kein Hotel hat mir eine Übernachtung gesponsert, kein Restaurant mich zum Gratisessen eingeladen. Ganz im Gegenteil: Eine Website zu betreiben kostet Geld. Serverkosten hier, SSL-Zertifikat da, und für den Blog kommen noch Reise- und Recherchespesen dazu. Denn ich schreibe Reiseführer und recherchiere dafür – vor Ort, unabhängig und (unter)finanziert. Auch die Buchverlage zahlen keine Spesen, sondern nur ein verkaufsabhängiges Honorar. Reich werden kann man mit dem Schreiben von Reiseführern nicht, es bleibt als Motiv vor allem die Lust am Unterwegssein und Entdecken, und die Freude, Menschen und Ideen kennenzulernen. Nicht alles Entdeckte passt am Ende ins gedruckte Buch, und was mir dennoch wichtig erscheint, setzte ich in Wort und Bild auf meinem Blog.

AUCH ANDERSWO ISSET SCHÖN

Was sind die besten Travel- und Food-Blogs? Es gibt reichweitenstarke Travelblogs, bei denen ein Artikel aus fünfzig Fotos (oder sogar Selfies) besteht und textlich nicht mehr als »Ich war hier und es hat mir total gut gefallen / geschmeckt / möchte jederzeit wiederkommen« besteht. Manche Blogs werden von PR-Profis betrieben, andere geben sich »journalistisch«, merken aber bei jedem Artikel an, dass die Reise gesponsert war, der Inhalt jedoch die »ganz persönliche Meinung« wiedergibt. Und die Zahl der Foodblogs ist ohnehin unendlich, es gibt Blogs, denen die Fotos wichtiger als die Rezepte sind, und es gibt Blogs, die so spezialisiert sind, dass es nur noch um Avocados geht, und es gibt dort noch mehr PR-Vehikel. Dazwischen ist alles möglich.

 

 

WAT SOLL DÄ QUATSCH?

Warum hast Du denn dann einen Blog? Mein Blog ist also zuallererst ein Spiegel meiner Interessen und Vorlieben, die ich mit der Öffentlichkeit teile, und meine Visitenkarte als Autorin. Wer mehr als einen Beitrag liest, erkennt schnell, was ich auswähle und was mir auffällt: Menschen, die sich für Handwerkliches oder Kulinarisches einsetzen, Geschäfte, Hotels und Restaurants mit Anspruch statt mit Abstrichen, Nachhaltiges und Ökologisches, Lesenswertes und Informatives – immer subjektiv durch meine Brille gesehen. Damit »werbe« ich zwar im ideellen Sinn für Manufakturen, Hotels oder Produkte und ich wünsche ihnen hohe Kunden-, Gäste- oder Verkaufszahlen. Doch solange ich nicht explizit engagiert und dafür bezahlt werde, dass ich ein Produkt teste, vorstelle und positiv bewerbe, solange sind meine Online-Beiträge genausowenig »Werbung« wie die Empfehlungen in meinen gedruckten Reiseführern: Als Autorin kann ich es mir gar nicht leisten, mich kaufen zu lassen – meine Unabhängigkeit (also das was auch Politiker und Journalisten wahren sollten) – wäre gleich dahin.

BIN VÖLLIG MEINER MEINUNG

Was ich nicht will: Marketing betreiben, Zeilen schinden, bestellten Content liefern. Doch Projekten, Produkten und Konzepten, die mich begeistern, wünsche ich mehr Leser, Kunden, Gäste, Besucher. Meine Blog-Artikel sind Empfehlungen für Interessierte und ich hoffe, dass sie Gehör finden. Dass ich damit kein Geld verdienen will und bezahlte Kooperationen nicht in Frage kommen, liegt daran, dass ich schon drei Jahrzehnte Buchautorin war, bevor ich mit dem Bloggen angefangen habe. Das Ziel, mir Aufmerksamkeit, Renommee und Einfluss, Follower und Leserinnen zu verschaffen, erreiche ich durch mehr als ein Dutzend Bücher in durchaus ansehnlichen Auflagenhöhen. Also ist der Blog im Gegenteil mein Freiraum: Hier genieße ich das Privileg des selbstbestimmten Tuns, also zu schreiben, was ich will, wann ich will, wie ich will, worüber ich will und das Ergebnis zu bebildern, mit welchen Fotos ich will. Ich muss mich schon in den Buchmanuskripten an die rigiden Konzepte der Buchverlage halten: Soundsoviel Hotels in dieser Preiskategorie, soundsoviel Zeilen hierfür oder dafür, dieses oder jenes Thema ist Pflicht. Wo sich gedruckte Reiseführer an bestimmten Zielgruppen oder der großen Öffentlichkeit orientieren, kann mein Blog gnadenlos subjektiv sein – was hier stattfindet, bestimme nur ich, und zwar nur nach Lust und Laune.

Genauso wenig möchte ich Teil einer Marketingkampagne einer Airline, eines Kochtopfherstellers oder eines Pasta-Produzenten sein – ich schreibe schon einen großen Teil meiner Zeit »im Auftrag«, das muss nicht auch noch in den Blog. Nein danke, in der Zeit genieße ich es lieber, neue Themen und Trends aufzuspüren, mal querzulesen und nicht immer nur unter pragmatischen Verwertungsaspekten, mich auch einfach mal zu verzetteln und vom Hundertsten auf das Tausendste zu kommen.

WATT WELLSTE MAACHE

Thema Werbung: Derzeit führt die Angst vor Abmahnungen dazu, dass einfach alles als Werbung gekennzeichnet wird. Die ursprüngliche Absicht, Schleichwerbung einzudämmen, geht also gar nicht auf. Wenn irgendwie alles »Werbung« ist, lässt sich nicht mehr unterscheiden, wofür denn nun tatsächlich Geld geflossen oder was Product Placement ist. Dasselbe gilt für die Warnhinweise vor Cookies oder die ausufernden Datenschutzhinweise (ellenlang wie mein eigener), die es seit der DSGVO gibt: Wir sind nicht besser informiert, sondern zunehmend genervt und ignorieren diese Hinweise einfach.

Damit meine Leserinnen die vorgestellten Bücher auch kaufen können, habe ich eine Zeitlang zu einer unabhängigen Buchhandlung verlinkt. Über diese Affiliate-Links hätte ich bei Käufen ein paar Cent verdient – ich habe es wieder aufgegeben, zu oft bespreche ich französische oder vergriffene Bücher, und die bescheidenen Summen (keine 5 € pro Jahr) rechtfertigen den Aufwand nicht.

Trotzdem setze ich seit Neuestem an das Ende (nicht den Anfang) jedes Beitrags den Hinweis, dass es sich um einen »redaktionellen Artikel / Werbung ohne Auftrag« handelt, um auf Nummer sicher zu gehen, solange selbsternannte Verbraucherschützer sich weiter als Abmahn-Gangster aufführen.