22 FORDERUNGEN FÜR DAS JAHR 2019

Vieles muss besser werden im Jahr 2019. Ganz zu Anfang besteht noch die Hoffnung, dass sich Dinge ändern lassen… Es hat schon Tradition, dass der Forderungskatalog von Rainer Moritz, dem Leiter des Hamburger Literaturhauses, zu Jahresbeginn immer im Börsenblatt erscheint. Hier sind meine 22, vier teile ich mit ihm, welche genau, findet man hier. Konkret fordere ich, dass:

  1. ein großes Plus zu sehen ist – mehr Ministerinnen und Direktorinnen, mehr Frauen im Vorstand und Aufsichtsrat, auf Podien und in Konferenzen, in Hauptrollen und am Drücker;
  2. wieder mehr Schwimmbäder auf- als zugemacht werden;
  3. Köln das Klüngeln lässt und den Ehrgeiz entwickelt, im Lebensqualität-Ranking mal wieder vordere statt hintere Plätze anzupeilen;
  4. #Verkehrswende und #Agrarwende nicht nur Hashtags bleiben;
  5. Chief Happiness Officer und andere Optimierungs-Coaches mal Ruhe geben;
  6. die Grünen angesichts ihrer Wahlerfolge ihr Grundsatzprogramm nicht vergessen;
  7. die Vollbärte bei jungen Männern und Undercuts bei Fußballern sehr bald der Vergangenheit angehören;
  8. es ein Ende hat mit den Forderungen nach Horst Seehofers Rücktritt, weil er spätestens Anfang Februar freiwillig seinen Platz räumt;
  9. sich Männer nicht mehr vor Gleichstellung fürchten;
  10. das Fragezeichen bei »Gottschalk liest?« noch größer wird;
  11. die Netztrolle sich mal trollen statt Feministinnen, Juden und Migranten mit Hass zu überschütten;
  12. das Gemaule über Annegret Kramp-Karrenbauers Kostüme aufhört und wir uns stattdessen über Karl Lauterbachs Fliegen oder Anton Hofreiters Frisur ereifern;
  13. Klimawandel, Müllvermeidung, Ökologie und Nachhaltigkeit schon Kindern vermittelt werden – es geht um ihre Zukunft;
  14. die Selfie-Generation nur noch in quietschrosa Supercandy-Pop-up-Museen Urlaub macht;
  15. »bitter« nicht mehr aus allem rausgezüchtet wird;
  16. Margarete Stokowski aka @marga_owski es nicht leid wird, Haltung zu zeigen und weiter witzig Kontra zu geben;
  17. Autorinnen, Übersetzerinnen und Lektorinnen ein sorgenfreies Leben haben, und alleinerziehende Mütter sowieso;
  18. mir jemand erklärt, warum die Polizei gegen sich selbst ermitteln und dann die Fälle zu 99 % einstellen darf;
  19. Paris immer Paris bleibt;
  20. Inlandsflüge und SUVs als obszön gelten;
  21. die Redewendung »am Ende des Tages« verschwindet;
  22. auch auf deutschen Rolltreppen gilt: rechts stehen, links gehen.

 

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