20 FORDERUNGEN FÜR 2020

Vieles muss besser werden im Jahr 2020. Im neuen Jahrzehnt sollten sich doch einige Dinge ändern lassen… Der Forderungskatalog von Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses, hat schon Tradition im Börsenblatt – hier sind meine 20 Wünsche zum Jahresbeginn, ein paar unerfüllte musste ich aus 2019 übernehmen. Konkret fordere ich, dass:

 

  1. #frauenzählen als Hashtag überflüssig wird – mehr Ministerinnen und Direktorinnen, mehr Frauen im Vorstand und Aufsichtsrat, auf Podien und in Konferenzen, in Hauptrollen und als Expertinnen
  2. wieder mehr Schwimmbäder auf- als zugemacht werden;
  3. Köln und andere Städte Parkplätze zugunsten von Grün, Rad- und Fußwegen umwidmen, um in Lebensqualität-Rankings mal wieder vordere Plätze anzupeilen;
  4. die Steuervermeidungstricksereien bei Amazon, Apple, Facebook, Google und Co illegal werden
  5. dass »Sharing« und »Recycling« sich von Floskeln zu gelebter Wirklichkeit entwickeln;
  6. eine grüne Kanzlerin anfängt, krasse Versäumnisse abzuarbeiten und zu handeln, statt nur den »Klimanotstand« auszurufen – und das Freitags-Schule-Schwänzen Wirkung zeigt;
  7. Fußball sich zur Randsportart entwickelt, weil Schwimmen, Leichtathletik und Radfahren dopingfrei begeistern;
  8. es ein Ende hat mit den Forderungen nach Andi Scheuers Rücktritt, weil er spätestens Ende Januar »freiwillig« seinen Platz räumt;
  9. an den 257 Jahren bis zur Gleichstellung von Frauen und Männern noch etwas geschraubt wird, und zwar subito;
  10. rechts von der Mitte kein Pardon gegeben wird;
  11. Arbeit nicht arm und nur Erben und Immobilien reich machen;
  12. Annie Ernaux noch weitere Bücher schreibt;
  13. sich das mit der »sober curiousity« und »hip sobriety« nicht bis zu den Winzern rumspricht;
  14. Architektur mit Empathie für Bewohnerinnen und Nutzer gebaut wird und nicht für den »Bilbao-Effekt« oder »Nullachtfuffzehn«
  15. Tomaten wieder nach Tomaten schmecken;
  16. die Neuübersetzung von Melanie Walz von George Eliots »Middlemarch« viele Leserinnen und Leser findet;
  17. Autorinnen, Übersetzerinnen und Lektorinnen ein sorgenfreies Leben haben
  18. die »Snackification« der Welt wieder abnimmt und nicht mehr dauernd und überall gegessen wird;
  19. Paris immer Paris bleibt;
  20. auch in Deutschland ein allgemeines Tempolimit gilt.

 

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