»Merkwürdiger als Ägyptens sieben Wunderwerke«: Schwer beeindruckt war Gustav Schwab im 19. Jahrhundert von den sieben imposanten Keltern in Metzingen – und auch heute bestaunt man das prachtvolle Ensemble, das unter Denkmalschutz steht. Einst als Wetterschutz für riesige Kelterbäume errichtet, wurden diese durch moderne Weinpressen überflüssig. Im Weinbaumuseum in
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Small-World-Experiment: Nach der Hypothese des Kleine-Welt-Phänomens ist jeder Mensch durch eine überraschend kurze Kette von Bekannschaftsbeziehungen mit jedem anderen verbunden. Also interessiert mich erstmal, nach wem die Münchner Straße überhaupt benannt ist – das Straßenschild verrät es nicht. Die Malerin Gabriele Münter, die in München wohnte, diente jedenfalls
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Wohnzimmer für Flaneure: Die meisten der berühmten, einst weit über 100 Pariser Passagen entstanden zwischen 1820 und 1850. Die glasüberdachten, von Läden gesäumten und künstlich beleuchteten Passagen verdanken sich der damals neuen Konstruktionsweise mit Eisenträgern und Glas, wie sie auch bei Bahnhöfen und Ausstellungshallen wie dem Grand Palais
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Einlass erwünscht: Wem sind sie im Frankreich-Urlaub noch nicht aufgefallen, die Türbeschläge in Form einer Hand? Ob im selben Farbton lackiert wie die massive Eingangstür, aus blank poliertem oder abgewetzten Metall, die typischen Türklopfer in französischen Altstädten sind dekorativ und funktional zugleich: Mit oder ohne Kugel, mit oder
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Altes Eisen: Als in Paris die Jugendstil-Métroeingänge von Hector Guimard noch nicht unter Denkmalschutz standen, wurden viele abgebaut und ausrangiert. Teilweise aber auch verschenkt: So stehen in Moskau (Station Kiewskaja), Lissabon (Station Picoas) und in Mexiko-City (Station Bellas Artes) Originale aus Paris. Die Anregung kam von Jean Drapeau,
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Unter Tage: Als mit dem Bau der Pariser Métro im Jahr 1898 begonnen wurde, war eine der Planungsvorgaben, die Stationen in geringstmöglicher Tiefe zu errichten. Herausforderungen beim unterirdischen Tunnelbau waren vor allem die Unterquerung der Seine – und die des Montmartre-Hügels. 129 Meter und ein paar Zentimeter hoch
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Perlen aus Muranoglas: Die Treppe unter dem schimmernden Perlenbaldachin mitten auf der Place Colette, direkt vor der Comédie Française, scheint als Eingang in eine Märchenwelt zu führen. Den »Kiosque des Noctambules« der Metrostation Palais-Royal hat Jean-Michel Othoniel gestaltet. Der Pariser Künstler mit Atelier im 3. Arrondissement, dem derzeit bevorzugten
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Ein standfester Riese: Mindestens so viel Orte, wie drin sind, mussten leider auch draußen bleiben. Sie haben es nicht ins Buch »111 Orte im Stuttgarter Umland« geschafft. Der Baum-Methusalem am Schaichberg zum Beispiel, nordwestlich von Walddorf nahe der B27, der auf ein Alter von rund 450 Jahren geschätzt wird. Die »Sulzeiche« –
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Apfelsorte: Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte Landwirt Jakob Fischer in unmittelbarer Nähe seines Hofs in Oberschwaben die später nach ihm benannte Apfelsorte, die teils auch »Schöner vom Oberland« oder »Roter vom Oberland« genannt wird. Der Urbaum steht noch heute als Naturdenkmal im Landkreis Biberach. Die großen und duftenden
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Vom ärmlichen Tagelöhnerhaus über imposante und repräsentative Fachwerkbauernhäuser bis zum Rathaus mit Lehrerwohnung bezeugen die Wohngebäude die sozialen Unterschiede auf dem Land – auch in den Dörfern gab es »Oben und Unten«. Ein für den Hüttenbau umfunktionierter Webstuhl, das hübsch mit Schablonenmustern verzierte Außenklo, ein Hinterladerofen, der von der
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Weißenhofsiedlung: Unweit der Stuttgarter Kunstakademie blieb eine Mustersiedlung richtungweisender Architektur der Bauhaus-Zeit erhalten. In den 1920er-Jahren zählten die Bauten von Le Corbusier und Mies van der Rohe zur Avantgarde der architektonischen Moderne. Mit kubistischer Strenge setzte man sich von der Naturornamentik des Jugendstils wie vom Prunk der Belle
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Rotterdam erfindet sich neu, Marseille erfindet sich neu: Solche Schlagzeilen liest man, wenn wieder eine Stadt eine Schmuddelecke oder ein Industrieareal mit einem »radikalen« oder »millionenschweren« Umbau zum Aushängeschild umgestaltet. Aus einem ehemaligen Hafengelände eine Flaniermeile zu machen, damit ist Bordeaux nicht Vorreiter, sondern eher Nachzügler. In anderen Städten ermöglichte
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