WEINGUT BERNHARD-JANSON IM ZELLERTAL

Dossier zum Wein: Sechsmal im Jahr erscheint das SlowFood-Magazin, das an Mitglieder versendet wird und am Kiosk käuflich erhältlich ist. Die Oktober-November-Ausgabe 2017 enthält als Schwerpunkt ein Dossier zum Thema Wein, mit Beiträgen zu Natur- und Orangeweinen sowie elf Kurzporträts von Biowinzern. Ein ausführliches Porträt ist der Winzerin Christine Bernhard gewidmet, Biopionierin der ersten Stunde…

Weingut Janson Bernhard: Christine Bernhard bewirtschaftet ihre rund 10 Hektar Rebflächen nach biodynamischen Prinzipien und ist Mitglied bei Ecovin und Demeter. Eine echte Vorreiterin ist die Winzerin damit, denn Anfang der 1990er-Jahre, als sie auf ökologischen Weinbau umstellte, wurde das noch allerorten belächelt. Die Rebflächen sind zu jeweils 40 Prozent mit Riesling und mit Burgundersorten bestockt; eine Vorliebe der ausgebildeten Agraringenieurin gilt dem Silvaner. Neben sortenreinen Weinen pflegt sie auch die alte Form des »Mischsatzes«, bei der zwei oder mehr Sorten zusammen im Weinberg stehen und auch zusammen gekeltert werden. Ihr seit fast 300 Jahren in Familienbesitz befindliches Weingut in einem der größten privaten Parks der Pfalz öffnet sie bei kulturellen oder kulinarischen Veranstaltungen auch für Publikum. Das Weingut mit seinen historischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert und dem kopfsteingepflasterten Hof liegt im Zellertal im Ortsteil Harxheim.

Das Zellertal: Die Pfälzer Weinregion beginnt nicht erst beim Weintor in Bockenheim. Südwestlich von Flörsheim findet man mit dem Zellertal eine dörflich-ländliche Gegend mit Charme, die wie aus der Zeit gefallen wirkt. Lange Zeit verlief hier die Grenze der damals bayrischen Pfalz zum Großherzogtum Hessen, heute treffen hier zwei Weinanbaugebiete aufeinander. Auf einer Länge von 15 Kilometer werden Pfälzer und rheinhessische Weine angebaut, ein Teil des Tals gehört zum pfälzischen Landkreis Donnersberg, der andere zu Rheinhessen. Über vierzig Weingüter sind in den neun Gemeinden Albisheim, Einselthum, Harxheim, Marnheim, Mölsheim, Monheim und Wachenheim beheimatet, von denen viele Weinlagen in beiden Anbaugebieten bewirtschaften. Die Hanglagen des Zellertals im nördlichsten Zipfel der Pfalz sind stark von dem niederschlagsarmen Kleinklima im Regenschatten des Donnersbergs und den mageren Kalkmergelböden geprägt. Übrigens: Anders als der Name vermuten ließe, fließt unten im Tal kein Flüsschen namens Zeller sondern die Pfrimm, die im Nordpfälzer Bergland entspringt und bei Worms in den Rhein mündet.

Teils entlang des Sträßchens auf halber Höhe zwischen den sonnenbeschienenen Weinbergen, teils unten im Tal reihen sich die Dörfer, darunter verträumte Fleckchen wie das hübsche Dorf Zell. »Schwarzer Herrgott« heißt eine der benachbarten Lagen, die noch Anfang des 20. Jahrhunderts als Paradeweinlage des Zellertals weit über die Region hinaus ein Begriff war. Ihr Potenzial wird gerade wiederentdeckt, Philipp Kuhn aus Laumersheim hat hier Parzellen gepachtet, und die Brüder Stephan und Georg Schwedhelm aus dem Zellertal haben sich überregional einen Namen gemacht.

Weingut Janson Bernhard, Hauptstr. 5, 67308 Zellertal-Harxheim, Tel. (06355) 1781, https://jansonbernhard.de, Fr, Sa 10–16 Uhr sowie nach Terminvereinbarung. Weitere Weingüter in der Pfalz stehen hier.

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