MANDARINEN IM WINTERSALAT

Wintersalat: Salat kann ich jeden Tag essen, im Winter nur andere als im Frühjahr, Sommer oder Herbst, schließlich will ich kein um den halben Globus transportiertes Gemüse auf meinen Teller schnippeln. Und mir schmecken auch Krautsalat mit Kräutern, Linsensalat mit Lachstatar und Kräutern, Waldorfsalat, Möhrensalat mit Koriander, Weiße-Bohnen-Salat mit Salbei, Rote-Bete-Salat mit frischem Meerrettich… Aber nach all den Hülsenfrüchten, dem Kohl- und Wurzelgemüse freue ich mich gerade am Ende der kalten Jahreszeit doch sehr auf mehr Frische auf dem Teller. Um die Zeit bis zum ersten zarten Grün noch zu überbrücken, sind Salate mit Zitrusfrüchten genau das Richtige. Ein Klassiker ist Fenchelsalat mit filetierten Orangen, aber warum nicht mal einen Salat nur aus Zitrusfrüchten? Hans Gerlach hat in seiner Kochkolumne in der Süddeutschen Zeitung auch ein Zitronensalat-Rezept verraten (http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43271/Macht-nicht-satt-aber-gluecklich), das ich ausprobiert habe, außerdem habe mich schon an einem marokkanischen Mandarinen-Clementinen-Salat mit Zimt versucht, der mir allerdings noch zu »nachspeisig« war (und zu aufwendig: Mandarinen filetieren…). Ein wunderbarer Wintersalat ist dagegen Rosenkohl mit Clementinen.

Vitamine im Salat: Der Name der Mandarinen sei auf die Mandarine in China zurückzuführen, die sich in Seidengewänder in leuchtendem Orange kleideten – ob die Legende stimmt, weiß ich nicht, zumindest richtig ist aber, dass Mandarinen aus Asien nach Europa kamen und heute vorwiegend in den Mittelmeerländern wie Spanien angebaut werden. Meist sind es allerdings keine Mandarinen (mit vielen Kernen) mehr, sondern Clementinen. Also warum nicht die klassischen Winterfrüchte statt zum Hauptdarsteller zu machen mal als Sidekick im Salat ausprobieren? Mit Orangendressing habe ich gute Erfahrungen gemacht, aber Mandarinen sind noch viel süßer… Und das gilt genauso für Clementinen (eine Kreuzung aus Bitterorangen/Pomeranzen und Mandarinen) – leider wurde auch hier das Bittere zugunsten der Süße komplett weggezüchtet. Also mal schauen, ob die kleinen aromatischen Zitrusfrüchte sich auch für ein Salatdressing eignen…

 

Mandarinen-Vinaigrette

2 Mandarinen oder Clementinen

1 EL Apfelessig • 2 EL Olivenöl oder Walnussöl

Fleur de Sel • frisch gemahlener Pfeffer

½ (ungeschälter) kleiner Apfel

1 EL gehackte Walnusskerne • 1 EL gehackter Schnittlauch

Und so geht’s: Eine der beiden Mandarinen halbieren und den Saft auspressen, die andere schälen und in Segmente teilen. Den Saft mit dem Apfelessig, dem Öl, Salz und Pfeffer in ein Schraubdeckelglas geben. Glas verschließen und kräftig schütteln. Den halben Apfel fein würfeln und zusammen mit den Walnusskernen, dem Schnittlauch, den Mandarinenstücken und dem Dressing vorsichtig unter den Salat mischen. Passt gut zu einer Portion an leicht bitteren Salaten wie Endiviensalat, Radicchio, Chicoree und zu Feldsalat oder gemischten Blattsalaten (mit Rucola, Spinat, Mangold, Lollo Rosso und den schon genannten).

 

Mandarinen-Joghurt-Dressing

2 Mandarinen

2 EL Olivenöl • 100 g griechischer Joghurt

1 TL Zitronenabrieb • 1 TL Dijon-Senf • 1 EL Zitronensaft

Fleur de Sel • frisch gemahlener Pfeffer

Und so geht’s: Eine der beiden Mandarinen halbieren und den Saft auspressen, die andere schälen und das Fruchtfleisch würfeln. Mandarinensaft und Öl zum Joghurt geben und verrühren, mit Salz, Pfeffer, Senf und Zitronensaft würzen und abschmecken, dann die Mandarinenwürfel unterheben. Passt zu einer Portion Avocado, hauchdünn geschnittenem Fenchel, geraspelter Möhre und anderer Rohkost.

 

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